Von Tobias Elliott-Walter
Ich arbeitete in London in einem sehr exklusiven Mitgliederclub als Director of Operations, als die COVID-Pandemie begann. London war eine von vielen Städten, die hart betroffen waren. Ich war früh in dieser ersten Welle mit COVID infiziert. Selbst nach drei Monaten fühlte ich mich immer noch schwach und nicht ich selbst. Ich wusste auch, dass mein Job wahrscheinlich rationalisiert werden wird, und ich wurde im Oktober 2020 aufgrund des Rationalisierungsprozesses entlassen. Während dieser Auszeit wurde mir klarer, dass ich mich seit einer gewissen Zeit nach einer sinnvolleren Aufgabe sehnte.
Warum haben Sie sich entschieden, Rolfer® zu werden?
Im Jahr 2018, während einer Yogalehrer Ausbildung im Sivananda Bahama Ashram, habe ich meine Faszination für die menschliche Anatomie, Bewegung sowie meine Verbindungen zur spirituellen Entwicklung wiederentdeckt, und dies erweckte in mir eine allgemeine Inspiration für die Optimierung des körperlichen und geistigen Wohlbefindens. Ich suchte nach etwas im Bereich des körperlichen Wohlbefindens oder der Physiotherapie, und dabei waren...
...die Einsichten von Dr. Ida Rolf über die Optimierung des menschlichen Körpers im Bereich der Schwerkraft für mich so brillant und einleuchtend, dass sie einen tiefgreifenden Einfluss darauf hatten, wie ich mich selbst und die Welt um mich herum wahrnahm.“
Wo haben Sie zum ersten Mal von Rolfing® Strukturelle Integration gehört und warum haben Sie sich entschieden, es als Karriere zu verfolgen?
Wir sind Buddhisten in meiner Familie, solange ich mich erinnern kann. Ich konvertierte zum Buddhismus, als ich 10 Jahre alt war, auf einem dreimonatigen Seminar im Rocky Mountain Dharma Center (jetzt Drala Mountain Center genannt) etwa zwei Stunden nördlich von Boulder, Colorado.
Beim Brainstorming über mögliche Karrierewege fragte mich mein Stiefvater: “Hast du jemals Rolfing ausprobiert?“ „Was ist Rolfing?“, fragte ich ihn. Er hatte mehrere Rolfing Sitzungen in San Diego erlebt, in jungen Jahren, und meldete sich später freiwillig als Modell für einen Freund, der die Ausbildung im Dr. Ida Rolf Institute® in Boulder machte.
Viele Jahrzehnte später ist er immer noch sehr begeistert von den Auswirkungen, die Rolfing auf ihn hatte. Ich fand einen Rolfer in meiner Nähe, um meine erste 10-Serie zu erleben, die einen tiefgreifenden Einfluss auf mich hatte.
Was war Ihre Karriere, bevor Sie zu Rolfing kamen?
Ich komme aus einer traditionellen deutschen Hotellerie Ausbildung mit Abschluss der Ausbildung und Weiterbildung zum Fachwirt im Gastgewerbe. Ich arbeitete 24 Jahre im Gastgewerbe. In London lebte ich fast 16 Jahre und habe in der gehobenen Gastronomie gearbeitet. Ich hatte zu Beginn meiner Karriere die Möglichkeit, um die Welt zu reisen und Restaurants in Macao MSAR, Scottsdale, Arizona USA und Dubai UAE sowie in London zu eröffnen, während ich in London ansässig war.
Ich habe in einem privaten Mitgliederclub in Mayfair als Director of Operations gearbeitet. Es war ein sehr anspruchsvoller und stressintensiver Job, aber eine großartige Gelegenheit, die ich genossen und bei der ich sehr viel gelernt habe.
Das Gastgewerbe ist eine harte und anspruchsvolle Branche. Hier lernte ich nicht nur wie man ein Unternehmen führt, operatives Denken entwickelt und Prozesse optimiert, sondern auch viel über Menschen und die Herausforderungen, die entstehen können, wenn Menschen miteinander interagieren, nicht nur auf kultureller Ebene, sondern auch in Bezug auf Konfliktlösungen und Klassenunterschiede. Es gab einen weiteren Einblick in die grundlegenden menschlichen Bedürfnisse wie Hunger, Wut, Ungeduld, Angst, Neid und so weiter, die uns allen täglich begegnen.
Wie fühlen Sie sich mit der Entscheidung, Ihre Karriere zu ändern und Rolfer zu werden?
Ich fühlte mich nervös und war gleichzeitig begeistert. Ich habe im April 2023 die Grundausbildung abgeschlossen und bin schon dabei meine ersten Schritte als zertifizierter Rolfer® zu machen. Ja, ich bringe das gesamte Wissen über meinen vorherigen Beruf aus geschäftlicher Sicht ein, ...
...Aber meine neu erworbenen Fähigkeiten, mein Bewusstsein und die Berührung anzuwenden, um jemand anderem zu helfen, damit er sich möglicherweise in seinem Körper und mit sich selbst wohler fühlt, ist eine wunderbare Perspektive, die mich mit Freude erfüllt."
Seit 12.06.23 arbeite ich zunächst nebenberuflich als Rolfer und habe mit der Heilpraktiker Ausbildung angefangen. Ich freue mich sehr darauf, mich auf diesem Weg weiterzuentwickeln und zu lernen, ebenso auf die Menschen, die ich auf diesem Weg treffen werde.
Interview Partner: Certified Rolfer® Tobias Elliott-Walter - Deutschland
Fotos: Michaela Reinhard, Klietenmodell: Johnathan Marx
Tobias Elliott-Walter’s website
Interview auf Englisch